Das Schloss Dorneck ist die Ruine einer mittelalterlichen Festung (Höhenburg) in der Nähe von Dornach im Kanton Solothurn. Sie steht auf einer grossen Felsrippe östlich des Dorfes Dornach, zwischen dem Talboden der Birs und dem Hang des Gempenplateaus. Zwar wird die Burg Dorneck erst ab Mitte des 14. Jahrhunderts schriftlich erwähnt, aber Bodenfunde zeigen auf, dass die Festung bereits ab etwa Mitte des 11. Jahrhunderts bestanden hat.

Zu dieser Zeit gehörte diese Gegend den Freien von Pfeffingen, die damit vermutlich als Gründer der Burg gelten können. Die Festung geht danach über verwandtschaftliche Beziehungen an die Grafen von Saugern über und bereits um 1200 dann an die Grafen von Thierstein. Beim Basler Erdbeben 1356 wurde die Burg zwar beschädigt, aber dann rasch wieder instand gesetzt und sogar ausgebaut. 1360 wurde die Burg Dorneck an Herzog Rudolf IV. von Habsburg verkauft. Die Thiersteiner erhielten die Festung von Rudolf aber sofort als Lehen wieder zurück: Dies war im damaligen Rechtssystem (Feudalsystem) ein üblicher Vorgang, um sich unter den Schutz eines mächtigeren Patrons zu stellen. Zur Burg gehörten das halbe Dorf Dornach sowie Gempen. Wie zu dieser Zeit üblich, gehörten die Bewohner von Dörfern und Land gleich mit zum Güterkomplex und wurden zusammen mit diesem gehandelt. Auch dieses Lehen wurde dann aber 1384 an Österreich verkauft, wobei aber das halbe Dorf Dornach noch thiersteinischer Besitz bleibt.

Nach der Niederlage in der Schlacht bei Sempach hatten die Habsburger eine gigantische Schuldenlast zu tragen und waren gezwungen, mehrere Güter zu verpfänden um ihre Finanzen zu sanieren. So wurde das Schloss 1394 vom Basler Bürger Henmann von Efringen als Pfand genommen. 1462 übernehmen die Efringer dann auch das halbe Dorf Dornach. Auch diese Familie geriet im 15. Jahrhundert in finanzielle Schwierigkeiten, hatte familieninternen Streit und musste Dorneck an Konrad von Hallwyl verpfänden. Im Jahr 1485 kaufte die Stadt Solothurn - deren Politik auf eine Expansion im Norden ausgelegt war - die Burg. Die Festung war zu dem Zeitpunkt schon in einem schlechten Zustand. Trotzdem gelang es 1499 der Burgbesatzung mit Glück im Verlauf des Schwabenkrieges bei der Schlacht bei Dornach einen Angriff der kaiserlich-deutschen Truppen abzuwehren, denn rechtzeitig trafen die eidgenössischen Truppen ein und schlugen den Gegner.

Darauf setzen noch im gleichen Jahr Reparatur- und Ausbauarbeiten ein, und während der folgenden 300 Jahre wurde das Schloss zu einer Festung ausgebaut. Die Burg Dorneck ist eine der wenigen mittelalterlichen Burgen, in die erhebliche Finanzmittel investiert wurden, um sie der Kriegsführung mittels Artillerie anzupassen. Rund sechzig Solothurner Vögte residierten nacheinander auf Dorneck. Im Dreissigjährigen Krieg blieb die Festung dank starker Truppen und guter Bewaffnung unbehelligt. Beim Einfall der Franzosen 1798 wurde die Burg durch schweres Artilleriefeuer beschädigt und dann erobert. Im 19. Jahrhundert wurde die Anlage als Steinbruch benutzt. 1902 schenkten die Dornacher Bürger, in deren Besitz sich die Ruine befand, die Reste dem Kanton Solothurn, der sie dann bis 1906 säubern und konservieren liess. Seit 1970 kümmert sich die solothurnische Denkmalpflege um den Komplex.

Die imposante Burgruine ist frei zugänglich und zeigt mit Bergfried, Palas und Turm aus dem 13. Jahrhundert, Zwinger, Flankenturm und Kapellenturm von 1500, ihrem grossen und kleinen Bollwerk, dem Pulverturm von 1543, der Ringmauer und verschiedenen Gebäuden noch heute ihre ehemalige mächtige Ausdehnung.

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