Im Laufe des Jahres verändert sich der Lebensraum in Wiesen und Hecken ständig und auch die Bewohner dieser Lebensräume müssen sich laufend den jeweils neuen Lebensumständen anpassen. Jede Jahreszeit hat ihren besonderen Reiz und es gibt immer wieder Neues zu entdecken.

 

Frühling in Wiese und Hecke

Im Frühling, wenn die Tage wieder länger werden, vermag die Sonne den Boden wieder besser zu erwärmen. Auch wenn im März und April die Nächte noch frostig sein können, wird das Erwachen der Natur aus der langen Winterruhe bald erlebbar. Zwischen den dürren und vom Schnee niedergedrückten letztjährigen Gräsern und Kräutern wird nackter Boden sichtbar. Noch sind auch die Gänge der Wühlmäuse, die sie unter der Schneedecke angelegt haben, sehr gut zu sehen. An den besonders geschützten und besonnten Stellen zeigen sich bald die ersten Frühlingsboten: Krokuss, Schneeglöckchen und Buschwindröschen. Bald sind auch schon die ersten Schmetterlinge unterwegs. Das gilt besonders für Arten wie den Zitronenfalter oder den kleinen Fuchs, welche als Falter überwintert haben und daher bei ausreichenden Temperaturen schon früh im Jahr aktiv sein können.

Auch das Gezwitscher der Vögel und das Zirpen der Feldgrillen ist wieder wieder vermehrt zu hören. Und in den noch laubfreien Hecken und Feldgehölzen lassen sich jetzt die Männchen von verschiedenen Vogelarten besonders gut beobachten.

 

Sommer in Wiese und Hecke

Im Sommer hat das Leben auf den Wiesen, Weiden und Hecken Hochsaison. Die Tage sind lang, alles wächst und blüht, und die Nächte sind mild. Auf den Wiesen steht das Gras hoch, und überall krabbelt, fliegt, zirpt, summt und singt es. Heuschrecken hüpfen durch die sommerlichen Wiesen und können dabei kaum übersehen werden. Nun ist auch Hochsaison des Bienenfluges. Die Jungvögel haben teilweise bereits das Nest verlassen, bei einigen Arten sind die Altvögel bereits mit der zweiten Brut beschäftigt. Wo man auch hinschaut, gibt es vieles zu entdecken.

Der Sommer ist aber nicht nur die Zeit des Überflusses und der Fortpflanzung, sondern auch die Zeit der Jäger im Tierreich. Die üppige Vegetation bietet für Jäger und Beute viele Versteck-Möglichkeiten. Die hohen Sommertemperaturen, Wassermangel und die intensive Sonneneinstrahlung können an exponierten Standorten und für gewisse Arten aber auch zum Problem werden.

 

Herbst in Wiese und Hecke

Nun sind die warmen Sommerabende vorbei, die Nächte oft schon kühl, und am frühen Morgen liegen wieder Nebelschwaden über Wiesen und Weiden. Mit dem Herbst ist aber auch die Zeit der Ernte und der warmen Herbstfarben angebrochen.

Es ist bereits spürbar, dass der gesamten Natur ein einschneidender Wechsel bevorsteht. Sommergäste wie Schwalben, Braunkehlchen oder Neuntöter sind bereits weggezogen oder bereiten sich auf ihren Zug in die Winterquartiere vor. Auf den Wiesen und in den Hecken ist es deutlich ruhiger geworden. Alles bereitet sich auf die kommende strenge und entbehrungsreiche Winterzeit vor.

Wer regelmässig draussen unterwegs ist wird sich der fantastischen, farbenfrohen  Stimmung dieser schönen und melancholischen Jahreszeit kaum entziehen können.

 

Winter in Wiese und Hecke

Die Sonne steht nun tief am Himmel und vermag oft selbst über die Mittagszeit weder Luft noch Boden zu erwärmen. Die Tage sind kurz geworden, die Dunkelheit lang. In den Wiesen und Hecken ist es ruhig, fast unheimlich still geworden. Die Pflanzen haben ihr Wachstum eingestellt oder warten verborgen im Boden auf die ersten warmen Frühlingstage.

Zugvögel sind weggeflogen und haben südlichere, wärmere und nahrungsreichere Gegenden zum Überwintern aufgesucht. Kleinere Tiere haben sich versteckt, verbringen die kalte Jahreszeit im Winterschlaf, im Larven- oder Puppenstadium. Andere hingegen bleiben auch im Winter aktiv und brauchen daher besondere Strategien um diese unwirtliche Jahreszeit zu überstehen. Einige Tierarten wie z.B. Distelfink, Feldhase, Fuchs und Reh müssen Ihre Nahrung täglich suchen. Andere hingegen legen Wintervorräte an, die nach Bedarf gesucht und gefressen werden können.

Auf frisch verschneiten Wiesen und Feldern lassen sich die nächtlichen Bewegungen unserer winteraktiven Kulturlandbewohner gut verfolgen - sofern deren Spuren nicht durch anhaltenden Schneefall oder starken Wind wieder verdeckt werden... 

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