Die Aare ist der längste Fluss, der ganz in der Schweiz liegt, ihre Gesamtlänge beträgt vom Quellgebiet im Grimselmassiv bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz rund 290 Kilometer. Die Aare ist der wasserreichste Nebenfluss des Rheins und sie führt beim Zusammenfluss sogar  mehr Wasser als der Rhein.

Die Aare entspringt in den beiden Aargletschern in den östlichen Berner Alpen am Finsteraarhorn, westlich des Grimselpasses. Ihr Lauf führt durch den Kanton Bern durch mehrere Seen, sie durchfliesst vom Bielersee her entlang des Jura-Südfusses den Kanton Solothurn in seiner ganzen Länge und mündet letztlich bei Koblenz im Kanton Aargau in den Rhein. 

Der grösste Schweizer Fluss hat leider seinen natürlichen Charakter weitgehend verloren. Die ursprüngliche Vielfalt der Aarelandschaft hat unter dem Einfluss des Menschen stark abgenommen. Die Übernutzung der Flusslandschaft, insbesondere zwischen Bielersee und Rhein als Siedlungs-, Wirtschafts- und Erholungsraum hat zu einer Verarmung der Landschaft geführt. Viele natürliche Lebensräume für Pflanzen und Tiere sind rar geworden, sie wurden teilweise zerstört oder stark eingeengt, bis auf einige wenige kleinere geschützte Gebiete.

 

Die Aare zwischen Schutz und Nutzung

Es liegt im ureigenen Interesse des Menschen, die Natur zu schonen und zu erhalten. Nur mit genügend Raum kann sich die Natur und insbesondere ein Flusss richtig entfalten. Dieser Raum ist in unserem kleinen Land wertvoll, entsprechend haushälterisch und zielgerichtet muss damit umgegangen werden. Vor allem geht es um die nachhaltige Sicherung und Aufwertung der noch vorhandenen Lebensräume sowie die Schaffung naturnaher Flächen auch im Gewässerraum.

Weder See noch Fluss...

Neben den Juragewässerkorrektionen hat vor allem die Nutzung der Aare zur Stromerzeugung gewichtige Auswirkungen gezeigt: Die Staustufen vor den Flusskraftwerken enthalten nur noch träge fliessendes Wasser. Hier ist die Aare weder See noch Fluss und damit ökologisch entwertet.

...Freizeit- und Erholungsraum...

Neben den sich immer mehr in der Landschaft ausdehnenden Siedlungsgebieten stellt die Freizeitgesellschaft auch immer neue Ansprüche an den Flussraum. Die Uferzonen sind heissbegehrte Erholungs- und Eventpolätze, Motoorbote kreuzen auf dem Wasser und verursachen mit dem Wellenschlag Schäden an den Ufern und in den natürlichen Lebensräumen.

...die Natur braucht mehr Raum

Auch im Aareraum fehlt der Natur der notwendige Raum. Mittlerweile gibt es langfristige Planungen zur Wiederaufwertung des Aareraumes, die diesem Umstand mit verschiedenen Vorschlägen Rechnung tragen. Einzelne Projekte wurden auch bereits erfolgreich realisiert, Schutz und Nutzung müssen nicht zwingend unvereinbare Anliegen sein. 

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Zwischen dem Bielersee und dem Kanton Aargau gibt es an der Aare mehrere Auengebiete von nationaler Bedeutung, nämlich die Alte Aare zwischen Aarberg und Büren a.A.. Bei Meienried/Büren bilden die Altwässer der ehemaligen Zihl und der Aare, das sogenannte "Häftli". Weiter unten an der Aare bei Altreu findet sich das Gebiet Eichacker/Wannengraben. Später folgen dann die Auengebiete bei Rupoldingen und bei Wöschnau.

Heute wissen wir, dass die Aare im Laufe der Jahrtausende mehrmals ihre Fliessrichtung abrupt wechselte. Zwar konnte der Fluss jahrelang ostwärts in Richtung des heutigen Lyss, Dotzigen und Meinried fliessen und damit die Juraseen umgehen. Doch in der Region des heutigen Aarberg war das Gefälle der Aare derart gering, dass das mitgeführte Geschiebe dort liegen blieb und und mit der Zeit das Flussbett verstopfte.