Während des Jahres verändert sich der Wald und seine Lebensräume ständig und auch die Waldbewohner passen sich den veränderten Lebensumständen laufend an. Jede Jahreszeit hat ihren besonderen Reiz und es gibt immer wieder Neues zu entdecken.

 

Frühling im Wald

Während die letzten Schneereste schmelzen und die Tage wieder länger werden, wecken die steigenden Temperaturen Tiere und Pflanzen aus ihrer Winterruhe.

Noch gelangt das Sonnenlicht in den Laubwäldern ungehindert auf den Boden und lässt die typischen Frühlingspflanzen wachsen und blühen. Das harte Leben für die winteraktiven Tiere ist vorbei.

Der Frühling ist die günstige Zeit, um die Waldbewohner zu beobachten. Besonders am Morgen sind überall singende Vogelmännchen zu hören: Sie versuchen, eine Partnerin zu finden, oder verteidigen ihren Nistplatz für die Aufzucht der Nachkommen... 

 

Sommer im Wald

Im Sommer bietet das schattige Kronendach der Bäume Schutz vor der Hitze. Obwohl das Blätterdach nur noch wenig Licht auf den Waldboden lässt, können Farne und andere typische Waldpflanzen bestens gedeihen.

Beerensträucher blühen, erste Waldbeeren werden reif, die Vögel zwitschern, und der Wald ist voller Geräusche. Bienen summen in den Baumwipfeln, und in der Luft herrscht reger Flugverkehr von Schmetterlingen, Hummeln und anderen Insekten. Rehe, Wildschweine und andere Wildtiere sind mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt. Einige Vogelarten wie die Kohlmeise brüten bereits zum zweiten Mal. Unerfahrene Jungvögel sammeln Überlebenserfahrungen und sind zum Teil leichte Beute für Fuchs oder Waldkauz. Vögel mausern ihr Gefieder, sodass man am Boden häufig Federn finden kann...

 

Herbst im Wald

Der Wald wird farbig, und auf dem Boden breiten sich Blätterteppiche aus. Durch die Lichter werdenden Baumkronen dringt nun wieder mehr Licht in das Innere des Waldes. Nebelschwaden ziehen durch den Wald, und die kühleren Temperaturen künden den nahen Winter an.

Die meisten Zugvögel sind bereits weg, und es wird langsam wieder stiller. Reh, Fuchs und andere winteraktive Wildtiere wechseln ihr Sommerfell gegen einen wärmeren Winterpelz. Mäuse, Eichelhäher und Eichhörnchen tragen geschäftig Vorräte in ihre Verstecke. Es duftet nach Pilzen, und an den Sträuchern und Büschen reifen Beeren und Früchte. Wildtiere schlagen sich noch den Bauch voll und versuchen, sich Winterspeck anzufressen...

 

Winter im Wald

Für die meisten Waldbewohner ist der Winter eine entbehrungsreiche Zeit. Um Energie zu sparen, bewegen sie sich so wenig wie möglich und suchen vor Wetter und Wind geschützte Einstände auf.

Wenn Schnee liegt, hinterlassen die meist heimlich lebenden Waldtiere ihre Spuren. Dadurch wird im Winter sichtbar, was uns im Sommer meist verborgen bleibt. Aber auch andere Dinge fallen im kargen Winterwald mehr auf als im üppigen Sommer; beispielsweise die samtenen Moospolster, die knorrigen Wurzeln oder die Vogelnester in den Bäumen. Auch wenn der Winterwald gelegentlich kahl und leblos wirken mag, sind erste Vorboten der nächsten Vegetationsperiode schon vorhanden: Noch klein und fest verschlossen warten zahlreiche Knospen an Buchen, Bergahorn und anderen Bäumen auf wärmere und längere Tage, während in Knollen und Sprosswurzeln zahlreicher Waldpflanzen die Vorräte für den Austrieb eingelagert sind.

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