Die Ruine Balm ist die Ruine einer Höhenburg bei Balm b. Günsberg am Fusse der Balmfluh im Solothurnischen Bezirk Lebern. Es ist eine der wenigen Grottenburgen in der Schweiz. Balm wurde ursprünglich "Balb" geschrieben und ist Keltoromanisch und bedeutet in etwa: überhängender Felsen. Die Entstehungszeit der Burganlage wird von Fachleuten auf Mitte des 11. Jahrhunderts geschätzt. Damit wäre sie eine der ältesten Burganlagen im Kanton Solothurn.

Die älteste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1201. Mutmassliche Erbauer waren die edelfreien Herren von Balm, die im Jahrzeitenbuch von Flumenthal (wohl 12. Jh.) erstmals erwähnt werden. Die Burg Balm bildet den Mittelpunkt einer kleinen, erst im Spätmittelalter näher fassbaren Rodungsherrschaft, die ungefähr mit dem späteren Gemeindebann Balm identisch ist.

Die Herren von Balm zogen relativ früh aus ihrer Stammburg aus, um in Altbüron eine neue Burg zu beziehen. Die alte Höhlenburg wurde einem Lehensträger übergeben. Dadurch entging sie der Zerstörung durch Herzog Leopold, der den Stammsitz der Freiherren von Balm in Altbüron 1308 zerstörte, weil Rudolf II. von Balm in den Mord an König Albrecht bei Windisch verwickelt war. Dadurch kam die Herrschaft zum Heiligen Römischen Reich und gelangte an den Grafen von Strassberg, welcher sie wiederum 1320 an den solothurnischen Ritter Pantaleon von Gebstrasse verpfändete.

1327 kam die Herrschaft mit Burg in den Besitz des Grafen Rudolf von Neuenburg-Nidau. Dieser fiel im Kampf gegen die Gugler, seine Erben verkauften die Burg 1374 an die Kaufmannsfamilie Peter Schriber aus Solothurn, womit die eigentliche Feudalzeit der Burg vorbei war. Schribers Erbe Arnold Bumann verkaufte die Burg 1411 an die Stadt Solothurn, die damit ihren Machtbereich beträchtlich erweitern konnte. Bereits um 1400 war die Burg in einem verwahrlosten Zustand. Um 1417 verlieh Solothurn die Burg Balm gegen einen jährlichen Zins einem Hans Sigrist aus Naters. Sie verlangte eine gründliche bauliche Instandsetzung, eine Verpflichtung, der Sigrist nicht oder kaum nachkam. Obwohl die Bodenfunde eine Belegung der Burg bis gegen 1450 bezeugen, scheinen keine grösseren Instandstellungsarbeiten mehr ausgeführt worden zu sein. Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts ist die Burg eine Ruine, die zeitweise von Bauern als Steinbruch verwendet wurde.

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