Die Burg Neu-Thierstein, auch als Schloss Thierstein bezeichnet, ist die Ruine einer Spornburg zwischen Büsserach und Erschwil im Solothurnischen Bezirk Thierstein. Sie gilt als das Wahrzeichen des Lüsseltals und des Schwarzbubenlands. Die Burg steht auf einem Felssporn auf dem Boden der Gemeinde Büsserach. Sie wurde um 1100 durch die Grafen von Saugern-Pfeffingen als Vogteisitz zusammen mit dem Kloster Beinwil gegründet und trug anfänglich den Namen Bello.

Nach der schriftlichen Überlieferung ging man früher von einer Entstehung um 1180/1190 aus, als Graf Rudolf von Thierstein das Erbe der Grafen von Saugern im mittleren und unteren Birstal antrat. Jedenfalls übernahmen die Grafen von Thierstein die Burg zusammen mit der Kastvogtei. Um 1294/95 entstand ein Neubau.

Die Grafen von Thierstein teilten sich nach 1350 in zwei Linien, wobei eine die Farnsburg, die andere Pfeffingen übernahm. Neu-Thierstein fiel an die Pfeffinger, die meistens auf Pfeffingen lebten und Neu-Thierstein (der Name Thierstein ist 1400 belegt) mehrfach verpfändeten. Die  Solothurner besetzten Neu-Thierstein 1445 (nach der Schlacht bei St. Jakob), 1467 und im  Schwabenkrieg 1499; schliesslich erwarben sie die Burg 1522, nachdem mit dem Tod Heinrichs die Grafen von Thierstein ausgestorben waren. Neu-Thierstein war von da an Sitz der solothurnischen Vogtei Thierstein. Nach dem Ausruf der Helvetischen Republick 1798 wurde die Burg zum Abbruch versteigert, jedoch im 19. Jahrhundert durch Private vor weiterer Zerstörung bewahrt.

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