Im Laufe der Jahreszeiten verändert sich der Lebensraum Moor ständig und auch die Bewohner von Ried und Moor müssen sich laufend den jeweils neuen Lebensumständen anpassen. Jede Jahreszeit hat ihren besonderen Reiz und es gibt immer wieder Neues zu entdecken.

 

Frühling im Moor

Wenn im Frühjahr die Tage länger werden, die Sonne tagtäglich einen grösseren Bogen am Himmel beschreibt und mit ihren Strahlen den Boden aufwärmt, erwachen auch die Ried- und Moorlandschaften aus ihrem Winterschlaf. Dann geraten die Frösche in Hochzeitsstimmung und ziehen zu den nähstoffreicheren Moortümpeln und Riedweihern, in denen sie einst selbst aus dem Ei geschlüpft sind.

Die Brutzeit beginnt, die Zugvögel kehren aus ihren Winterquartieren im Süden zu uns zurück. Die Blumen öffnen ihre bunten Kelche und Kronen, und die Luft füllt sich so langsam mit dem Summen und Brummen, Zirpen und Flattern der Insekten.

 

Sommer im Moor

Das Leben in Moor und Ried ist im Sommer auf dem jahreszeitlichen Höhepunkt. Dank langer Tage wächst und blüht es überall üppig, und die milden Nächte lassen das Tierleben auch bei Nacht nicht ruhen.

Libellen tummeln sich über den offenen Wasserflächen, verschiedenste Insekten krabbeln, schwirren und fliegen umher. Die Vogelwelt zieht im Schutze des Seggenriedes und des Röhrichts ihre Jungvögel auf. Der sonnenwarme Sommer ist für den Besuch eines Moores die bunteste und allerschönste Zeit und es gibt viel zu beobachten!

 

Herbst im Moor

Wenn dichte Nebelstreifen über der Landschaft liegen, vielleicht hie und da den Blick freigeben auf eine pastellfarbene in Braun- und Grautönen daliegende Moorlandschaft, dann ist Herbst. Und dann ist einem vielleicht zumute wie Herrmann Hesse in seinem Gedicht "Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, kein Baum sieht den andern, jeder ist allein...".

Es locken spannende Erkundungstouren in der Moorlandschaft. Der Herbst ist die von vielen Menschen etwas nachdenklich wahrgenommene Zeit des Übergangs zwischen dem Wachsen und Blühen des Sommers und der mehrmonatigen Vegetationsruhe des Winters. Sommergrüne Laubgehölze kündigen den bevorstehenden Wechsel unübersehbar mit den Farborgien ihrer Belaubung an, selbst wenn die Tage noch sonnig und warm sein sollten. Die Birken im Moor entwickeln dazu ein heftiges Goldgelb. Im Herbstmoor kommt melancholische Stimmung auf, wenn die letzten warmen Sonnenstrahlen die Moorlandschaft in ein goldenes Lichtermeer verwandeln. Der nahe Winter scheint noch so fern...

 

Winter im Moor

Jetzt ist er da der Winter. Stille liegt nun über Moor und Ried, Grau und Braun, manchmal auch frisches Weiss sind nun die vorherrschenden Farben und die Landschaften ruhen unter einem allmorgendlichen dicken Reifpanzer.

Schnee- und Eiskristalle zaubern filigrane Gebilde auf die kältetrotzenden Halme und Stängel, ruhig ist es geworden. Auch wenn klirrende Kälte den Atemhauch sichtbar macht, eine winterliche Entdeckungstour an der frischen Luft in Moor und Ried regt die Sinne an und weckt die Vorfreude auf eine gut geheizte Stube.

<<< ZURÜCK