Die Ruine Schloss Neu-Falkenstein ist eine der mittelalterlichen Burgen auf dem Gemeindegebiet von Balsthal im Kanton Solothurn. Sie steht auf dem östlichen Bergrücken nördlich von St. Wolfgang an der Klus nach Mümliswil. Trotz ihres Namens wird vermutet, dass die Burg älter ist, als das auf der anderen Talseite liegende Schloss Alt-Falkenstein. Die Burg wurde wohl im frühen 12. Jahrhundert von einer lokalen Adelsfamilie als Zentrum für ihre Herrschaft erbaut.

1356 wurde die Burg beim Erdbeben von Basel arg in Mitleidenschaft gezogen, was langwierige Instandstellungsarbeiten zur Folge hatte. Diese kamen fast einem Neubau gleich, was zum irreführenden Namen Neu-Falkenstein führte. Auch aufwändige Reparaturen nach den Zerstörungen im sogenannten Safrankrieg mochten dazu beigetragen haben.

Bis 1798 war Neu-Falkenstein der Sitz des Solothurnischen Landvogts der Herrschaft Falkenstein. Die Burg erfuhr dabei verschiedene Umgestaltungen, bis sie während der Helvetischen Revolution im Juli 1798 von der wütenden Landbevölkerung unter der Führung von Johann Brunner, dem Sohn des Rössliwirts, auch "Rössli Jean" genannt, in Brand gesteckt wurde. Darauf wurde die Ruine ihrem Schicksal überlassen und zerfiel.

Die Burg Neu-Falkenstein wurde wahrscheinlich im frühen 12. Jahrhundert erbaut. Sie diente im 13. und 14. Jahrhundert als Lehenssitz der Grafen von Falkenstein und Bechburg. Der Safrankrieg hat sie bekannt gemacht: Der Basler Bischof Johann von Vienne (im Amt 1365-1381) hatte für eine kriegerische Unternehmung die Hilfe Henmanns von Bechburg beansprucht, ihn aber nie dafür entschädigt. 1374 überfiel Henmann bei St. Wolfgang einen Transport Basler Kaufleute und erbeutete eine grosse Menge teuren Safrans. Die Folge war eine 14-tägige Belagerung mit der Einnahme der Burg und Enthauptung der sechzehn Söldner, welche die Burg verteidigt hatten. Ab 1417 ging die Burg an die Stadt Solothurn über und wurde danach als Landvogtsitz benutzt. Die Brandlegung durch «Rössli-Jean» und Anhänger der Französischen Revolution vom 1.-2. Juli 1798 bedeutete das Ende der Burg.

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