Wenn mit der Dämmerung langsam der Gesang der Vögel verstummt, tauchen sie - wenn man Glück hat - auch am Jura-Südhang und in der Witi unverhofft auf: Fledermäuse, diese blitzschnell und absolut geräuschlos vorbeischiessenden "Schattengestalten" auf der Jagd nach Stechmücken, Käfern und Nachtfaltern.
Mit Hilfe ihres Echolots navigieren sie in einer Nacht viele Kilometer weit und vertilgen dabei grosse Mengen an Insekten. Kein Wunder, sind sie in Eile und fressen alles Mögliche, das sie erbeuten können. Pro Nacht nehmen sie bis zur Hälfte ihres Körpergewichtes an Nahrung auf, unter anderem auch viele Garten- und Obstschädlinge. Fledermäuse sind wunderbare Gartenhelfer, sie brauchen aber eine strukturreiche Umgebung, möglichst nahe an Gewässern.
Die rund dreissig in der Schweiz vorkommenden Arten sind zum Teil stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht, und daher geschützt. Wie viele andere Kleintiere und Insekten leiden auch die Fledermäuse unter dem Verlust der natürlichen Lebensräume und unter dem intensiven Einsatz von Insektizizen und anderen Pestiziden in der Landwirtschaft. Umso wichtiger sind für Fledermäuse möglichst naturnahe Gärten und Siedlungsräume. Dabei zählt weniger eine grosse Anbaufläche als vielmehr die richtige Auswahl an Pflanzen als Lockmittel für Nachtfalter und andere Insekten. Schon ein kleines Beet oder ein passend bepflanzter Balkon (Majoran, Minze, Melisse, Boretsch, Salbei, Schnittlauch, Thymian...) bedeutet für Fledermäuse einen gedeckten Tisch. Pflanzen, die Nachts ihre Blüten öffnen und intensiv duften, locken Nachtfalter an und damit auch deren Gefolge: die hungrigen Fledermäuse.
Beispiele einiger Nachtblüher: Borretsch, Duftlevkojae, Weisse Lichtnelke, Nachtkerze, Nachtviole, Türkenbundlilie, Waldhyazinthe, Ziertabak, Wilde Artischocke, Tauben-Skabiose, Schwarze Flockenblume, Wildrose, Staudenphlox, Seifenkraut, Wegwarte oder Schlingpflanzen und Sträucher wie Mondwinde oder Wald-Geissblatt.