Auch die in der ganzen Schweiz verbreiteten und bekannten Wildtiere wie das Reh, der Fuchs, der Dachs und auch Marder sind in den bewaldeten Hängen des Jura-Südfusses und im angrenzenden Mittelland heimisch. Teilweise sind die Tiere auch nahe an oder gar in den Siedlungsgebieten anzutreffen.
Das Reh
Rehe gehören nicht zu den gefährdeten Tierarten in der Schweiz und sind im ganzen Land verbreitet. Dies war jedoch nicht immer so. Im 19. Jahrhundert waren Rehe nahezu ausgerottet, mangels Jagdbegrenzungen. Heute gehört das Reh wieder zu den häufigsten Hufwildtieren in unseren Wäldern.
Das Reh lebt vorwiegend im Wald und am Waldrand. Damit es sich wohl fühlt braucht es viel Gebüsch, Sträucher und junge Bäume. Dieses "Unterholz" bietet Versteckmöglichkeiten und Nahrung in Form von Knospen, Blättern und Zweigen. Besonders in den Abendstunden und am frühen Morgen frisst das Reh auch gerne auf Feldern und Wiesen. Dabei bleibt es aber in der Nähe des Waldrandes, um sich bei Gefahr in weiten Sprüngen ins sichere Gebüsch zu retten.
Wer Rehe in der freien Natur sehen möchte, braucht etwas Geduld. Die Tiere sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. In der Dämmerung ist somit die Erfolgsaussicht am grössten: Einfach am Waldrand positionieren, sich ruhig verhalten und abwarten. Der aufmerksame Beobachter findet auch Rehspuren, wie beispielsweise Hufspuren (ca. 3cm gross), Kotböhnchen oder Liegeplätze.
Rehwild ist hin und wieder in Sprüngen bis zu 6 Tieren auch in der Witi zwischen Solothurn und Grenchen anzutreffen. Standwild gibt es nur an wenigen Orten und das nur dort, wo genügend Deckung z.B. in Form von Hecken und Feldgehölzen vorhanden ist.
Der Fuchs
Der Rotfuchs ist das Raubtier mit der weltweit grössten Verbreitung. Der Rotfuchs hat eine ausgesprochene Fähigkeit, sich an die verschiedensten Lebensbedingungen anzupassen. Der Fuchs ist ein richtiger Überlebenskünstler. Er kommt in Feld und Wald vor, ja sogar bis hinauf über die Baumgrenze. Auf Wiesen und Äckern, in Obstgärten und Bauernhöfen sucht der Fuchs seine Nahrung. Ideale Bedingungen findet der Fuchs auch in der Nähe von Dörfern oder am Stadtrand: Im nahen Waldrand, aber auch auf Spielplätzen, unter Gartenhäuschen, auf Friedhöfen und Parkanlagen finden sich genügend Möglichkeiten, um tagsüber versteckt zu schlafen und nachts auf Futtersuche zu gehen. Er sucht nach Mäusen, Beeren und anderen Früchten. Auch auf Komposthaufen lässt sich immer mal wieder etwas Fressbares finden.
Füchse sind am Jura-Südfuss und auch in der Witi zwischen Solothurn und Grenchen häufig anzutreffen. Als Mäuse- und Aasfresser findet der Fuchs dort immer genügend Nahrung. Wenn er kann frisst er auch junge Hasen und anderes mehr. In der Witi legt er seine Bauten vorwiegend im Uferbereich der Aare an.
Mittlerweile haben Füchse die Scheu vor dem Menschen weitgehend verloren und wagen sich auf ihrer Nahrungssuche vielerorts auch in die bewohnten Siedlungsgebiete, Dörfer und gar Innenstädte vor.
Der Dachs
Der vorwiegend nachtaktive Dachs besitzt eine auffällige schwarzweisse Gesichtsmaske. Rücken und Flanken sind silbrig-grau, Hals- und Körperunterseite dunkel gefärbt. Er besitzt lange, leicht gekrümmte Grabkrallen, deren Abdrücke auf weichem Untergrund gut zu erkennen sind. Er fühlt sich vor allem in strukturreichen Landstrichen und an Waldrändern wohl. Ausgeräumte Landschaften meidet er. Seine Anwesenheit verrät er durch selbstgegrabene Erdbauten und Latrinen, in denen er seinen Kot absetzt. Der „Grimmbart“ ist in der Schweiz weit verbreitet und ernährt sich, obwohl biologisch ein Fleischfresser, von Beeren, Feldfrüchten, Insekten und anderen Wirbellosen sowie Kleinsäugern. Über den Sommer fressen sich Dachse als einzige einheimische Marderartige eine Fettreserve für die Winterzeit an. Dachse leben in lockeren Sozialverbänden, was ihnen gerade im Winter, wenn sie sich in gemeinsamen Schlafhöhlen wärmen, das Überleben erleichtert. Dachsbaue werden von Generation zu Generation weitergenutzt. Diese Ortstreue, eine geringe Reproduktionsrate sowie der Umstand, dass eher wenig Tiere aus ihren angestammten Lebensräumen abwandern, machen den Dachs zu einer Art, die grosse Verluste nicht leicht kompensieren kann.
In der Witi hat der Dachs seine Baute ähnlich wie der Fuchs im Uferbereich der Aare angelegt.
Der Marder
Auch der Stein- und der Baummarder sind am Jura-Südfuss heimisch und werden hin und wieder auch in der Selzacher- und Grenchner-Witi angetroffen. Als ausgesprochen nachtaktives Tier bekommt man ihn tagsüber praktisch nie zu Gesicht.
Der Steinmarder (auch Hausmarder genannt) lebt nahe menschlicher Siedlungen. Er wohnt in Mauern, Scheunen, Steinhaufen, Felshöhlen oder auch auf Dachböden.
Der Baummarder ist wesentlich seltener, da er früher wegen seines wertvollen Pelzes stark gejagt wurde. Sein Lebensraum, ausgedehnte Laub- und Mischwälder mit ausreichend Rückzugsmöglichkeiten (Baumhöhlen, Todholzbestände, alte Nester) verschwindet immer mehr. Im Gegensatz zum Steinmarder meidet der Baummarder menschliche Siedlungen.
Zu unterscheiden sind die beiden Marderarten anhand ihres Fells. Die Farbe des Steinmarders ist hell grau-braun. Er hat einen weißen langen Kehlfleck, der sich gabelt, und bis zu den Vorderpfoten reichen kann. Der Baummarder ist dunkler braun. Sein Kehlfleck ist dottergelb bis weißlichgelb und nach unten abgerundet oder keilartig.
Marder sind dämmerungs- und nachtaktiv, sie schlafen am Tag. Auf ihrem Speiseplan stehen hauptsächlich kleinere Nagetiere, Insekten und auch Beeren. Während der Baummarder eher Mäuse, Insekten, Beeren und Nüsse, aber auch Eichhörnchen und Hasen frisst, orientiert sich der Steinmarder im besiedelten Bereich eher an Ratten, Geflügel, Eiern und Obst.