Etwas abseits der grossen Touristenströme und des dicht besiedelten Mittellandes fristen die Jurahöhen ein eher wenig beachtetes Dasein. Vom Tafeljura im Norden erstreckt sich das Gebirge kontinuierlich ansteigend rund 200 Kilometer weit in den Faltenjura des Südwestens, der mit seinen lang gezogenen Gebirgsketten und mit den parallel verlaufenden Talschaften das Landschaftsbild prägt. Es gibt weder monumental aufragende Gipfel noch beeindruckende Eisströme wie in den Alpen. Und doch wartet die Gegend mit spektakulärer Naturarchitektur auf - wie etwa mit dem Creux du Van, einer etwa zwei Kilometer langen hufeisenförmigen Abbruchkante, die entfernt an den Grand Canyon in den USA erinnert.

Ansonsten ist die gebirgige Juralandschaft von einer verhaltenen Schönheit geprägt, die sich dem Betrachter vielleicht erst auf den zweiten Blick als etwas besonderes offenbart. Die Jurahöhen sind nur dünn besiedelt und bieten der Natur deshalb viel Raum für freie Entfaltung. Nordisch anmutende Fichtenwälder säumen die Flanken der Höhenzüge. Auf den zuweilen mit schroffen Kalkzinnen bestückten exponierten Kämmen erinnern die vorherrschenden, manchmal zu rasender Wucht anschwellenden Westwinde und die sturmgebeutelten Buchen und Föhren welche von den klimatischen Widrigkeiten zu lebendigen Skulptuten geformt sind, daran, dass hier noch ein bisschen Wildnis existiert.

Bereits in der Primarschule erfährt man, dass im Raum Solothurn-Olten-Basel fünf Jura-Ketten hintereinander liegen: Weissenstein-, Farisberg-, Passwang-, Hauenstein- und Blauenkette.

 

Die erste Jurakette

Der markante Gebirgszug der ersten Jurafalte im Gebiet des Weissensteins (Kt. SO) steigt, angrenzend an das eher flache Mittelland, unmittelbar hinter den Ortschaften des Jurasüdfusses von 600 bis auf über 1400 m.ü.M steil an.

Aus dem weitgehend geschlossenen Waldkleid stechen die grau-weissen Kalkfelsen hervor. Mehrere Halbklusen, Gräben und Felsrippen modellieren das Relief stark. Beispielhaft sind die Dolinen, welche meist in mehreren, nebeneinander verlaufenden Reihen auf den Höhenzügen angeordnet sind. Das Gebiet um den Weissenstein ist eine ausgeprägte Waldlandschaft. Daneben sind hier auch Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung zu finden.

Die zweite Jurakette

Nördlich der ersten Jurafalte liegt die zweite Jurakette. Dazwischen eingebettet liegt der "Regionale Naturpark Thal", ein wunderschönes Wandergebiet.

Der Juraweg Thal ist ein markiertes Wanderwegnetz an und auf der zweiten Jurakette im Regionalen Naturpark Thal. Entlang dem Weg vermitteln Informationstafeln Wissenswertes zur Region Thal aus Geografie, Geologie, Geschichte, Natur in Feld und Wald, Jagd, Land- und Forstwirtschaft. Wer auf dem Juraweg wandert, erlebt einiges und tut ausserdem etwas für seine Gesundheit in einer intakten Umwelt.

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