Die Landwirtschaft im Jura, am Jura-Südfuss und im angrenzenden Mittelland hat sehr verschiedene Gesichter. Stattliche Einzelhöfe und Weiden, auf denen Kühe und Rinder grasen, dominieren die Landschaft des Juragebiets. Die meisten Bauern im Tal- und im Hügelgebiet leben von der Milchwirtschaft, oft kombiniert mit Ackerbau. Im Berggebiet haben sich etliche Betriebe auf die Rinderaufzucht spezialisiert. Sie ziehen das Jungvieh aus den Talregionen auf.
In den tieferen und mittleren Lagen des nördlichen Solothurner- und Baselbieter-Juras, wachsen knackige Kirschen. Noch weiter nördlich des Juras beginnt die oberrheinische Tiefebene. Hier betreiben die Bauern auf den fruchtbaren Böden Ackerbau und Viehwirtschaft. Südlich des Juras liegt das Mittelland; auch hier bietet das flache Land und der gute Boden beste Voraussetzungen für Ackerbau und Viehwirtschaft. 
In der hügeligen Landschaft des Emmental wiederum dominiert die Milchwirtschaft. Hier ist rentabler Ackerbau nur noch in den Talregionen möglich.
 
 
Landwirtschaft am Jurasüdfuss
An den unteren Hängen des Jura-Sudfusses wird sowohl Milchwirtschaft als auch Ackerbau betrieben. Gepflanzt werden neben Getreide und Mais auch Raps, Zuckerrüben und Kartoffeln. Vereinzelt werden auch Obst- und Beerenkulturen gepflanzt.
Der finanzielle Druck auf die Bauern hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Die Landwirte müssen sich verändern oder ihren Betrieb ganz aufgeben. Um Kosten zu sparen, spezialisieren sich die Bauern je länger je mehr auf wenige Betriebszweige. In letzter Zeit sind auch viele von der traditionellen Milchproduktion auf die Mutterkuhhaltung umgestiegen.
Bauern tun viel für die Natur, insbesondere am Jura-Südfuss und im Juragebiet: Sie bewirtschaften extensive Wiesen und Weiden und pflegen Hecken und Waldränder. Dies schafft Lebensraum für Vögel und Pflanzen und bereichert das Landschaftsbild. Sie bewirtschaften über zehn Prozent des Landwirtschaftslandes als ökologische Ausgleichsfläche. Dies ist mehr als die vom Bund vorgeschriebenen sieben Prozent. Immer mehr Landwirte nehmen sich die Mühe auf sich und stellen auf extensive Landwirtschaft und Bio-Landbau um.
Eine Besonderheit am Jura-Südfuss zwischen Grenchen und Solothurn stellt die kantonale Landwirtschafts- und Schutzzone Witi dar.
 
  
Landwirtschaft im Jura
Das Klima ist rauh im Jura und der Frühling beginnt spät hier. Im Juni gibt es nur wenig lange Perioden mit trockenem, warmem Wetter zum Heuen. Die Landwirtschaft in den Jurahügeln ist extensiv, und daher sind die Betriebe im Jura, wo auf den ertragsarmen Böden weniger Gras wächst, meist grossflächig.
Rinder aus dem angrenzenden Flachland werden häufig zur Sömmerung in den Jura verbracht. Auf den hügeligen Weiden stärken die Rinder im Sommer ihre Muskeln, und das Berggras sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan. Die Bauern haben sich in Alpgenossenschaften zusammengeschlossen. Meist bewirtschaftet eine Familie den Bergbetrieb und schaut zu den Rindern.
Eine Besonderheit des Juras insbesondere des Berner-Jura sind seine pâturages boisés, die Waldweiden oder mit dem Fachausdruck die Wytweiden. Sie geben der Landschaft ihren Charme und dem Menschen das einmalige Gefühl von Weite und Geborgenheit zugleich. Als vor über 500 Jahren die Urbarisierung des Juras begann, entstanden auf den guten Standorten Wiesen und Äcker auf den schwerer zu bewirtschaftenden Parzellen durch gezielte Rodung die pâturages boisés.
 
 
Landwirtschaft im Mittelland
Die Böden und die klimatischen Bedingungen des Mittellandes eignen sich bestens für alle Ackerkulturen. Getreide, Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben und Mais gedeihen hier. Das sind die Rohstoffe zur Produktion von Mehl und Brot, Chips und Frites, von Öl, Zucker, Milch und Fleisch. Die Bauernhöfe sind behäbig und gross, sie strahlen ihre alte Würde aus. Hier wird auf relativ grossen Flächen intensive Landwirtschaft betrieben.
 
 
Landwirtschaft im Emmental
Das Emmental, das sind die Talböden der Ilfis und der Emme, die stotzigen Talflanken und oben drauf die Eggen, wo das Wandern leichter wird – und ebenso das Bauern. Das Emmental ist von Gletschern geformt, von Bächen gekerbt, von Bauernhand gestylt. Die Bauern wirken hier als Landschaftsarchitekten, arbeiten das Muster der Wiesen, Felder und Wälder ins Land. 
Früher wurde im Emmental auch Ackerbau betrieben, es wurde Getreide und Kartoffeln gepflanzt. Hie und da findet man heute noch, was früher im Emmental gang und gäbe war: einen Acker, mit der Seilwinde in einen steilen Hang gepflügt. Heute wird vor allem Milchwirtschaft betrieben. Milchkühe sind der Stolz des Emmentaler Bauern, doch wegen des tiefen Milchpreises steigen jetzt auch hier viele um auf Mutterkuhhaltung oder die Aufzucht von Jungvieh.
Nebst der traditionellen Landwirtschaft gibt es im Emmental auch neue Betriebszweige: Wasserbüffel für Mozzarella-Produktion, Damhirschhaltung, Kräuteranbau, Lamatrekking oder Beherbergung von Feriengästen.
 

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